PAPIERLEXIKON
Altpapier
Papier- und Kartonabfälle, die bei der Produktion oder bei der Verarbeitung anfallen, werden zur Wiederverwendung (= Recycling) an die Papierfabriken zurückgeliefert.
Die Vorstellung von einem lückenlosen Kreislauf von Alt- und Neupapier, bei dem das Altpapier der einzige Rohstoff der Papierherstellung wäre, ist nur eine Illusion. Da sich aber bei jedem Einsatz die Qualität der Fasern verschlechtert, muss ständig ein gewisses Mindestmaß an frischem Material zugefügt werden, um einen „Recycling-Kollaps“ zu verhindern.
Bilderdruckpapier
Bilderdruckpapiere sind gestrichene Papiere von 70 bis 170 g/qm. Bilderdruckpapiere können matt, seidenmatt oder glänzend gestrichen sein und sie sind für viele Druckverfahren geeignet.
Es eignet sich besonders gut zum Bedrucken von Bildern, da es die Druckfarbe nicht gut aufsaugt, was dazu führt, dass die Konturen und Farbabgrenzungen (Halbtöne) genauer sind. Man kann dies am besten sehen, wenn man ein Foto eines Hochglanzmagazins mit einem Foto aus einer Tageszeitung vergleicht. Das Foto im Hochglanzmagazin sieht viel besser aus als das in der Tageszeitung.
Breitbahn
Ein Papierbogen, dessen lange Seite aus der Breite der Papierbahn geschnitten wurde. Die Laufrichtung liegt also parallel zur Schmalseite. Beispiel: 100 x 70 cm » Breitbahn (BB) oder 70 x 100 cm » Schmalbahn (SB).
Büttenpapier
Ursprünglich von Hand mit einem Sieb “aus der Bütte“ geschöpftes Papier. Dabei steht der Büttenrand organisch mit der Blattbildung in Beziehung. Es entsteht der für solche Papiere typische, ungleichmäßige und verlaufende Rand handgeschöpfter Papiere. Es gibt heute auch imitierte Büttenpapiere mit gestanztem oder nicht verlaufendem Rand » Maschinenbüttenrand“.
Chlorfreie Papiere
Bei chlorfreien Papieren geht es nicht um den möglichen Chlorgehalt, sondern es bezieht sich auf den Bleichvorgang bei der Faserstoffherstellung.
Als chlorfrei werden Papiere bezeichnet, bei deren Faserbleiche die Abwasserbelastung reduziert wird. Der verwendete Zellstoff wird dabei ohne Chlorgas gebleicht, sondern mit Chlordioxid. Zusätzlich wird oftmals umweltorientiert, z. B. mit Wasserstoffperoxid, vorgebleicht.
Digitaldruckpapiere / Zerographiepapiere
Der Digitaldruck ist ein Druckverfahren, bei dem die Informationen direkt vom Computer auf das Papier gedruckt werden, ohne eine Druckvorlage zu erstellen. Dazu gehört jeder PC-Drucker und digitale Farbkopierer. Im engeren Sinne verbindet Digitaldruck die Technologie des Farbdruckers mit der Mechanik einer Druckmaschine und erreicht fast die Qualität wie farbiger Offsetdruck.
Etikettenpapier
Papier mit guten drucktechnischen Eigenschaften für die Etikettenherstellung. Ein einseitig glattes, oft vorderseitig gestrichenes, lackier- und bronzier fähiges Druckpapier, das in der Regel holzfrei, meist nassfest und vollgeleimt ist. Die Qualitätsanforderungen vom Etikettenpapier sind die Nassfestigkeit, Rollneigung, Reißfestigkeit und der Bruchwiderstand.
Falzen
Beim Falzen eines Papiers wird die Oberfläche der äußeren Seite gespannt und die der inneren Seite gestaucht. Diese Beanspruchung hat bei gestrichenen Papieren sehr oft ein Aufreißen des Striches auf der äußeren Seite des Falzes zu Folge. Solange der Falz nur unbedruckte Stellen durchquert, ist die Erscheinung soweit nicht störend. Sobald aber bedruckte Stellen oder gar bedruckte Flächen davon betroffen sind, wird ein aufgebrochener Strich sichtbar. Eine Ursache des Aufreißens kann eventuell in der falschen Laufrichtung des betreffenden Papiers liegen. Es kann aber auch möglich sein, dass die betreffenden Rillwerkzeuge bzw. die Prägetiefe der Rillnute nicht auf die zu verarbeitende Papierqualität abgestimmt wurde. Grundsätzlich sollten gestrichene Papiere ab einem Gewicht von 100g/m² aufwärts vor dem Falzen gerillt werden. Man sollte bereits bei der Planung und Gestaltung einer Drucksache darauf achten, dass der Falz möglichst nicht durch bedruckte Stellen führt. Es ist zu empfehlen, im Voraus mit dem beabsichtigten Druckstoff Probefalzungen zu machen. Bei einer exakten Rillung sollte folgendes beachtet werden: Dicke der Rilllinie, Rillnutenbreite, Einstauchtiefe.
Feinpapier
Feinstpapiere sind die edelsten Erzeugnisse der Papierindustrie. Bei der Herstellung wird besonders Wert auf Festigkeit der Oberfläche sowie auf gute und gleichmäßige Durchsicht und sehr gute Bedruckbarkeit gelegt.
Filze
Speziell gewebte Tücher. Sie führen die Papierbahn zur Entwässerung durch die Presspartie der Papiermaschine und anschließend auch durch die Trockenpartie, wobei die Filze die feuchte Papierbahn gegen die dampfbeheizten Trockenzylinder pressen.
Filzmarkierung
Markierung des Filzgewebes der Papiermaschine auf der Oberfläche des Papiers.
Filzprägung
Eine besonders markante, erwünschte Prägung, die einem Papier in der Nasspresse der Papiermaschine beigebracht wird. Es entsteht eine interessante Struktur.
Filzseite
Die Filzseite oder auch die Schönseite nennt man bei der Blattbildung die oben liegende und glattere Seite des Papiers. Die Unterseite des Papiers nennt man Siebseite. Die bei der Blattbildung auf einer Langsiebpapiermaschine oben liegende Seite des Papiers. Dadurch entsteht eine gewisse Zweiseitigkeit. Bei Papieren, die auf Doppelsiebmaschinen hergestellt werden, ist die Zweiseitigkeit deutlich geringer. Dabei wird nach Sieboberseite und nach Siebunterseite unterschieden.
Füllstoffe
Füllstoffe sind Zusatzstoffe für die Papierherstellung. Sie füllen die Lücken zwischen den Papierfasern aus, verbessern die Opazität (Undurchsichtigkeit), die Bedruckbarkeit und auch die Glätte eines Papiers. Die Füllstoffe werden meist in Wasser geschwemmt und in der Mischbütte dem Halbstoff zugesetzt. Füllstoffe sind in der Regel Mineralstoffe wie Kaolin oder Calciumcarbonat.
Geprägte Wasserzeichen
Wasserzeichen, die hergestellt werden durch Aufpressen von Zeichen oder Muster mit Hilfe entsprechender Prägeformen unter sehr hohem Druck auf das bereits fertige oder stark entwässerte Papier.
Gestrichene Papiere
Gestrichen werden Papiere, um ihnen eine geschlossene Oberfläche zu geben, sie glänzender oder matter und besser bedruckbar zu machen. Zu diesem Zweck wird in der Streichmaschine eine Streichmasse aus Pigmenten z. B. Kreide, Stärke oder Kasein auf Streichrohpapiere aufgebacht, gleichmäßig verstrichen, getrocknet und satiniert.
Grafische Papiere
Als grafische Papiere werden alle Druck- und Schreibpapiere in Bogenformate oder Rollen, unterschieden in holzfreie und holzhaltige Papiere, bezeichnet.
Heißfolienprägung
Unter Hitzeeinwirkung wird auf dem Klischee die Farb- und Metallfolie an den entsprechenden Stellen mit dem Druckträger (Papier oder Karton) verbunden. Oft wird die Heißfolienprägung auch in Verbindung mit Prägedruck angewandt, z. B. bei Kosmetik- und Pralinenverpackungen oder auf Schmuckdosen.
Hochdruck
Der Hochdruck ist ein Druckverfahren, bei denen die druckenden Teile der Druckplatte (z. B. Buchstaben) gegenüber den nicht druckenden erhaben sind, d. h. hochstehen. Es werden nur die erhabenen Teile mit Farbe eingewalzt, sie geben diese beim Druck auf das Papier ab. Durch den Druck werden die erhabenen Teile so auf bzw. ins Papier gedrückt, dass sie als schwache Prägung auf der Rückseite fühlbar sind. Die bekanntesten Hochdruckverfahren sind der Buchdruck und der Holzschnitt. Seine frühere Anwendung fand der Hochdruck im Stempeln. Er ist das älteste Druckverfahren auch in fremden Kulturkreisen, wie China und Japan, anzutreffen.
Holzfreie Papiere
Papier, das aus gebleichtem und ungebleichtem Zellstoff hergestellt wurde und in dem verholzte Fasern (Holzschliff) enthalten sein dürfen. Dieser Zellstoff ist ein auf chemischem Weg erzeugter Holzfaserstoff. Holzfreie Papiere enthalten kein Lignin. Dadurch sind sie wesentlich haltbarer und vergilben weniger schnell.
Holzhaltige Papiere
Wird mit einem höheren Anteil von verholzten Fasern (Holzschliff) hergestellt und weist deshalb eine niedrigere Festigkeit als Papier aus Zellstoff auf. Holzhaltige Papiere vergilben rasch und haben eine geringe Alterungsbeständigkeit.
Kalander
Ein Kalander ist eine Maschine zum Glätten (Satinieren) von Papier. Ein Kalander besteht aus übereinanderliegenden, meist beheizten Stahlguss- und Papierwalzen, durch die das Papier schlangenförmig durchgeführt wird. Hierdurch wird die Beschaffenheit der Oberfläche (matt, glatt, leinen, gehämmert, usw.) erzielt.
Kaschieren
Kaschieren ist das Zusammenkleben von Teilen, also von Papieren. Papiere und Pappen können z. B. mit Aluminiumfolie oder Textilien kaschiert werden.
Laserdruckpapier
Ein Laserdruckpapier ist ein Naturpapier oder ein gestrichenes Papier, das im Laserdrucker verwendet wird. Wegen der besonderen Anforderungen in der Weiterverarbeitung muss es über hohe Stabilität, einen einwandfreien Schnitt und eine geregelte Feuchte verfügen.
Laufrichtung
Unter Laufrichtung versteht man die Richtung, in welcher die Papiermasse über die Maschine gelaufen ist (Faserlauf). Bei der Entwässerung auf dem Sieb richten sich die Fasern hauptsächlich in ihrer Länge parallel zur Laufrichtung aus. Die Bahnbreite ist die Rollenbreite, in der das Papier auf der Papiermaschine gearbeitet ist. Sie läuft quer zur Laufrichtung.
Leimpresse
Einrichtung an der Papiermaschine, um beiden Seiten der Papierbahn einen dünnflüssigen Leim aufzutragen. Damit wird u.a. die Festigkeit des Papiers verbessert, aber auch die Beschreib- und Bedruckbarkeit erzielt.
Maschinengestrichenes Papier
Gestrichenes Papier (auch Kunst- oder Bilderdruckpapier) ist ein Papier, bei dem die Oberfläche mit einem Bindemittelauftrag („Strich“) veredelt ist. Als Material für den Bindemittelauftrag wird sogenannte Streichfarbe verwendet, deren Hauptbestandteil Kreide, Kaolin, Kasein oder Kunststoffdispersion sein kann. Das Papier bekommt dadurch eine geschlossene, glattere und stabilere Oberfläche, wodurch eine hohe Detailwiedergabe und bessere Qualität beim Druck erreicht wird.
Nachhaltigkeit
Die Nachhaltigkeit ist ein Grundgesetz der Forstwirtschaft. Es beinhaltet, dass nicht mehr Holz eingeschlagen wird, als nachwächst.
Naturpapier
Allgemeine Bezeichnung für holzfreie oder holzhaltige Papiere, die im Gegensatz zu gestrichenen Papieren keine Veredelung durch einen Strichauftrag haben. Sie können auch als ungestrichene Papiere bezeichnet werden.
Oberflächenleimung
Leimung, die in der Leimpresse der Papiermaschine auf die Oberfläche des Papiers aufgetragen wird. Dadurch wird die Oberfläche verfestigt, um eine bessere Bedruckbarkeit und Beschreibbarkeit zu erreichen.
Offsetdruck
Der Offsetdruck ist ein indirektes Flachdruckverfahren, das im Bücher-, Zeitungs- und Verpackungsdruck weit verbreitet ist. Dieses Verfahren ist eine Weiterentwicklung des Steindrucks und beruht auf dem unterschiedlichen Benetzungsverhalten verschiedener Stoffe. Physikalische Grundlage ist die unterschiedliche Oberflächenstruktur der Druckplatte. Die druckenden Teile der Plate sind lipophil, sie ziehen Öle an und stoßen Wasser ab, nehmen daher Farbe auf. Der nicht druckende Teil der Platte ist hydrophil, zieht also Wasser an. Die so zuvor mit Wasser benetzten Teile nehmen daher keine Farbe auf, sondern nur der lipophile, druckende Teil. Indirektes Druckverfahren und der daraus abgeleitete englische Begriff „Offset“ bedeutet, dass nicht direkt von der Druckplatte auf das Papier gedruckt wird, sondern die Farbe erst über eine weitere Walze, den Gummituchzylinder, übertragen wird.
Offsetpapier
Sammelbegriff für viele holzfreie und holzhaltige Naturpapiere sowie für ungestrichene Recyclingpapiere in satinierter oder maschinenglatter Ausführung, die im Offset verarbeitet werden.
Opazität
Ist das Fachwort für die Undurchsichtigkeit des Papiers. Diese Eigenschaft ist vor allem für grafische Papiere wichtig, die z.B. von beiden Seiten bedruckt werden sollen. Die Opazität kann dadurch erhöht werden, dass man der Papiermasse mehr Holzschliff oder Füllstoffe hinzusetzt. Dadurch entsteht gleichzeitig auch eine glattere Oberfläche.
Optische Aufheller
Optische Aufheller sind farblose Substanzen, die ultraviolette Strahlen absorbieren können und sie als unsichtbare Strahlen wieder abgeben. Durch die Zugabe solcher Substanzen kann der Weißgrad von Naturpapier und auch von gestrichenen Papieren erhöht werden.
Papier
Papier ist ein Material das vorwiegend zum Beschreiben und Bedrucken verwendet wird und größtenteils aus pflanzlichen Fasern besteht. Weitere Einsatzgebiete des Papiers sind z.B. Pappe, Karton, Hygienepapiere, Tapeten, etc. Heute wird Papier in der Regel aus Zellstoff oder Holzstoff (aus Holzschliff) hergestellt. Unter Zusatz von Hilfsstoffen wie Füllstoffe, Farbstoffe oder Leim lässt es sich zu einer Blattform verarbeiten.
Papierformate
Das Papierformat wird bestimmt durch die Breie und Länge des Papierbogens.
Papiergewicht
Als Papiergewicht bezeichnet man in der Papierindustrie die Dicke von Papier, angegeben in Gramm pro Quadratmeter.
Es gibt folgende Papiergewichte:
- Flächengewicht = g/m²
- Bogengewicht = g/Bogen
- 1.000 Bogengewicht = kg/1.000 Bogen
- Rollengewicht = kg/Rolle
Papiergravur
Bei einer Papiergravur wird die Oberfläche des Papiers in einer oder in mehreren Tiefen abgetragen, ohne dabei das Papier zu durchdringen. Mit diesem Verfahren ist es möglich, Logos, Bilder und Schriftzüge in gestochen scharfe dreidimensionale Gravuren zu übersetzten, ohne die Rückseite des GMUND Papierkartons zu verletzen. Diese Methode der Lichtbündelung trägt zehntelgenau einzelne Schichten des gewählten Materials exakt berechnet in unterschiedlichen Tiefen ab, so dass sie für Auge und Finger dreidimensional lebendig werden. Durch die flexible Steuerung und den Wegfall des klassischen Klischees bieten wir die Möglichkeit direkt ab einem Stück wirtschaftlich sinnvoll und innovativ zu veredeln. GMUND Papier ist als einziges Papier weltweit für dieses Verfahren zertifiziert. Es ist somit eine gleich bleibende Qualität und ein kontinuierliches Ergebnis für die Papiergravur garantiert.
Prägung
Eine Prägung ist eine schmückende Veränderung der Papieroberfläche durch Prägewalzen.
Recyclingpapiere
Recyclingpapier besteht überwiegend aus wiederverwertetem Altpapier und gilt deshalb als umweltfreundlich. Neben der Schonung der Holz-Reserven ist im Vergleich zur konventionellen Papierherstellung der Wasser- und Energieverbrach um zwei Drittel verringert. Um sie als Druckpapier nutzten zu können, wird mithilfe von Laugen, anderen Chemikalien und Druckluft die Druckfarbe des Altpapiers entfernt. Qualität und Reißfestigkeit des Papiers lässt sich durch das Beimischen neuer Fasern steigern.
Ein wichtiger ökologischer Aspekt des Recyclings ist, das Papier im Kreislauf zu halten und damit ein Anwachsen der Altpapiermengen auf Mülldeponien zu verhindern. Recyclingpapier wird auch als Kopierpapier eingesetzt Im Gegensatz zur Herstellung von Umweltschutzpapier wird das Altpapier bei der Verarbeitung zu Recyclingpapier gebleicht. Da es sehr aufwendig ist, die Farbreste aus dem Altpapier zu entfernen, ist Recyclingpapier häufig grauer als andere Papiersorten. Inzwischen gibt es allerdings auch weißes Recyclingpapier.
Ries
Ein Ries ist eine aus dem arabischen Wort „rizma“ abgeleitete Mengeneinheit bzw. Messgröße für Formatpapiere. Es bezeichnet die variable Menge von Papierbogen („Blatt“), die in Ries-Einschlagpapier verpackt werden. Diese Verpackungsart wird auch als geriest bezeichnet. z. B. 1 Ries A4 Papier mit 80 g/m² = 500 Bogen.
Säurefreie Papiere
Ein säurefreies Papier darf keine Säure und auch keine Restchemikalien enthalten, die Säure produzieren. Es muss folgende Kriterien erfüllen: Das Naturpapier muss aus 100% gebleichtem Zellstoff - ohne verholzte Fasern - hergestellt sein, einen pH-Wert von 7,5 - 9 aufweisen und einen Calciumcarbonat-Anteil von mindestens 3% enthalten. Wenn von einem Papier Alterungsbeständigkeit verlangt wird, sind solche Papiere zu bevorzugen.
Satiniert
Satinieren ist das Glätten der Oberfläche eines Papiers. Dies erfolgt nach der Herstellung in einem Kalander und dadurch ergibt sich die gewünschte Oberflächenprägung. Das Papier läuft über mehrere Walzenpaare, die durch Walzen verschiedener Härte und Materialien gebildet werden. Der hierdurch bewirkte „Bügeleffekt“ verleiht dem Papier mehr Glanz und Glätte.
Schmalbahn
Fachbezeichnung für den Faserlauf (Laufrichtung) innerhalb eines Papiers. Bei der Schmalbahn verlaufen die Fasern parallel zur größeren Seite.
Schreibpapier
Ein Schreibpapier ist ein weißes oder auch farbiges holzfreies oder holzhaltiges Papier mit einer Oberflächenleimung. In der Regel ist es ein satiniertes und tintenfestes Papier in unterschiedlichen Qualitäten. Ein Schreibpapier wird für Schreibformulare aber auch für hochwertiges Büropapier für Journale und Dokumente verwendet.
Siebdruck
Der Siebdruck ein seit etwa 1940 entwickeltes Schablonendruckverfahren, das für flächig wirkende Grafiken eingesetzt und auf vielen Materialien, z. B. Papier, Blech, Glas, Textilien, etc. angewendet werden kann. Die Farbe wird durch ein Sieb gedrückt, auf dem die nicht druckenden Stellen durch Schablonen abgedeckt sind.
Stahlstich
Beim Stahlstich handelt sich um eine aufwändige Veredelung mit einem exklusiven Ergebnis und einem ertastbaren Unterschied, welches nur noch selten und für hochwertige Drucksachen eingesetzt wird. Der Stahlstich ist ein Tiefdruckverfahren, welches sich im 19. Jahrhundert schnell verbreitet hat. Beim Tiefdruck liegen die druckenden Stellen tiefer in der Druckform als die nichtdruckenden Stellen. Die gesamte Druckform wird eingefärbt und ihre Oberfläche vor dem Druck mit einer Rakel von der überflüssigen Farbe gereinigt. Es verbleibt nur Farbe in den Vertiefungen (druckenden Stellen), die durch starken Anpressdruck und die Adhäsionskräfte (= Anziehungskräfte) zwischen Farbe und Papieroberfläche auf das Papier übertragen wird. Das Druckmuster drückt sich auf die Rückseite durch und ist somit gut seh- und fühlbar.
Stanzung
Mit einem Messerstempel wird durch Hammerschlag oder Presse eine Form aus dem Werkstoff gestanzt (herausgeschnitten).
Text und Cover Papiere
Die Definition „Text-und-Cover-Papiere“ kommt aus dem US-Amerikanischen und steht für hochwertige ungestrichene Feinstpapiere von ca. 100 – 320 g/m². Sie zeichnen sich meist durch filzmarkierte oder geprägte exklusive Oberflächenstrukturen aus.
Transparentpapiere
Transparentpapier ist ein Sammelbegriff für lichtdurchlässiges, gleichmäßiges und durchscheinendes Papier. Dies wird erreicht durch sehr schmierige Mahlung bei ausschließlicher Verwendung von Langfasserzellstoff, um die notwendige Festigkeit zu erhalten. Durch eine zusätzliche Oberflächenleimung ist das transparente Papier besser beschreibbar, radierfest und dimensionsstabil.
Umweltzeichen
Ein Umweltzeichen markiert Produkte und Dienstleistungen, die innerhalb einer Produktgruppe bezüglich einzelner Merkmale umweltfreundlicher sind als andere. Umweltzeichen sind freiwillig und werden von verschiedenen Institutionen, Verbänden oder unabhängigen Prüfinstituten vergeben.
Veredelung / Veredeltes Papier
Durch Zusatzstoffe in der Papiermasse oder durch eine Oberflächenbehandlung wird das Papier für spezielle Einsatzzwecke aufbereitet, z. B. nassfestes Papier, beschichtetes Papier, geschrichenes Papier.
Volumen von Papier
Volumen ist die Raumgröße des Papierquerschnittes im Verhältnis zum spezifischen Papiergewicht. Es ist das Verhältnis der Papierdicke zu seinem Flächengewicht.
Vorsatzpapier
Unter Vorsatzpapier versteht man die vor- und nachgehefteten Blätter eines Buches.
Wasserzeichen
Ein Wasserzeichen ist ein Merkmal für Papiere mit besonderer Qualität. Papiere mit Wasserzeichen sind schon seit Ende des 13. Jh. bekannt. Vor 1800 wurden sie auch Papierzeichen genannt. Das Wasserzeichen ist eine ins Papier eingebrachte und durchscheinende Figur, Zeichnung, Muster oder auch Buchstaben. Diese etwas dünneren Papierstellen können auf verschiedene Art erzeugt werden. Meist sind es Drähte, die auf das Schöpfsieb bzw. das Rundsieb der Papiermaschine aufgenäht oder aufgelötet werden. Sie können auch durch Stempel ins noch feuchte Papier oder durch Prägung im fertigen Papier angebracht sein. Aufwendiger sind die „Schattenwasserzeichen“, bei denen es sowohl dickere als auch dünnere Stellen im Papier gibt.
Zellstoff
Als Zellstoff bezeichnet man die beim chemischen Aufschluss von Pflanzenfasern entstehende faserige Masse, die vorwiegend aus Zellulose besteht. Zellstoff ist neben dem Holzschliff ein wichtiger Rohstoff der Papierherstellung. Die Zellwände der Pflanzen bestehen aus diesem Faserstoff. Im Holz ist die Zellulose mit Lignin und anderen Bestandteilen der Zellwand verbunden.
Zellulose
Die Zellulose ist der wichtigste Bestandteil aller Pflanzen. Aus ihr wird der Zellstoff gewonnen.